Lassen Sie sich nicht irreführen – Mr Happy ist absolut nicht happy. Wenn Sie also ein Wohlfühlbuch, gar einen Ratgeber zum Glücklichsein suchen, dieses Buch erfüllt beide Kriterien nicht.

Was es aber kann: staunend machen über so viel knallharte Ehrlichkeit eines herumirrenden, zweifelnden und doch handelnden Reisenden, der sich nicht zu schade ist, zuzugeben, dass er richtig Scheiße baut.

Weichspül-Weltreiseliteratur gibt es zu Hauf` – Wie einer auszog, sich selbst zu finden und geläutert und erleuchtet zurück kehrt. Autor Marco Höne hingegen berichtet in „Die Reisen des jungen Mr. Happy“ von einem Zweifler, einem düsteren Skeptiker, der billigen Sex und literweise Alkohol konsumiert, um seine Leere zu füllen. Als Leser begleitet man Höne durch abenteuerliche Reisen nach Israel, nach Nordkorea, Marokko und Island und sogar auf einer Radreise durch Laos. Neben sehr frischen landeskundlichen Erkenntnissen teilt Höne alias Mr. Happy mit seinen Lesern humorvolle An- und Einsichten, traurige und wärmende Begegnungen, viele Durchfall-Erlebnisse und so manchen düsteren als auch erhellenden Gedanken. „Ich beschloss, mein unerhörtes Privileg (Deutscher Pass, dickes Bankkonto) wahrzunehmen und ein Reisender zu werden. Ich musste mal aus der Box springen. (…) Es konnte doch sein, dass mir der Horizont fehlte, um die Ordnung zu begreifen, in die ich mich nicht fügen konnte.“ Ob ihm das gelingt, sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: Der Weg wird kein leichter sein, er wird dreckig und hart und lässt uns als Leser zwar nicht „happy“ aber doch gefesselt Seite um Seite umschlagen.

Erhältlich ist „Die Reisen des jungen Mr. Happy“ (ISBN    978-3737411745) für 20,00 Euro im Buchhandel, erschienen im S. Marix Verlag, www.verlagshaus-roemerweg.de