Wer für die bevorstehende Ferienzeit aus Platzgründen nur ein einziges Buch in den Koffer packen möchte, dem sei der frisch erschienene Roman „Leben ist ein unregelmäßiges Verb“ empfohlen.
Der Schweizer Autor Rolf Lappert hat auf 992 satten Seiten einen Roman epischen Ausmaßes geschrieben, den man nicht aus der Hand legen kann. Zärtlich, gekonnt und fesselnd entwirft Lappert vier Biografien, die mit einer Aussteiger-Kommune einen gemeinsamen Ursprung haben. Als die Behörden 1980 vier Kinder entdecken, die versteckt vor der Welt aufgewachsen sind, werden diese getrennt und in Pflegefamilien untergebracht.
Die Schicksale von Frida, Ringo, Leander und Linus werden in den Medien auf Schlagzeilen reduziert, doch sie sind vor allem Menschen mit eigenen Geschichten, Wünschen, Ängsten, Träumen, Gefühlen und Erinnerungen. Aus der Isolation in die Wirklichkeit geworfen, blicken sie staunend um sich und suchen ihren Weg. Sie leben die unterschiedlichsten Leben an zahllosen Orten: In Pflegefamilien und Internaten, auf Inseln und Bergen, als Suchende, Reisende, Rastlose, Hassende und Liebende.
Vielleicht gelingt es dem schweizerischen Autoren deshalb so leicht, ganz unterschiedliche Personen, Perspektiven, Überzeugungen und Lebensentwürfe zu beschreiben, weil er bereits als Grafiker, Mitbegründer eines Jazz-Clubs und Drehbuch-, Roman- Jugendbuchautor gearbeitet hat.
Erhältlich ist „Leben ist ein unregelmäßiges Verb“ für 32,00 Euro im Buchhandel, erschienen Carl Hanser Verlag, www.hanser.de