Unter dem Motto „Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht“ präsentiert Autorin Cora Wucherer in einem herrlichen kleinen Büchlein eine Reihe kurioser misslungener Restaurierungen und andere kuriose Kunstunfälle.
Normalerweise hält man als Museumsbesucher immer einen gewissen „Sicherheitsabstand“ von wertvollen Kunstwerken. Eine natürliche Distanz, die immer auch ein wenig mit der Furcht, etwas Wertvolles zu beschädigen, zu tun hat. Und trotzdem gibt es zahlreiche Beispiele, wie jemand versehentlich ein Kunstwerk zerstört. Da gibt es die Menschen, die in einem unachtsamen Augenblick stolpern und einen millionenschweren Schaden anrichten. Oder jene, die sich selbst für Künstler halten und ungefragt verschlimmbessernde Restaurierungsmaßnahmen ergreifen. Und solche, die Skulpturen entsorgen oder wegputzen, weil sie sie schlichtweg für Müll oder Dreck halten.
Auf 112 Seiten versammelt das Buch ›Das war Kunst, jetzt ist es weg‹ die spektakulärsten Kunstunfälle unserer Zeit und erzählt die tragikomischen Geschichten dahinter: von dem Milliardär, der mit dem Ellbogen ein Loch in seinen just versteigerten Picasso rammte, über den Austauschstudenten, der wegen eines Selfies in einer steinernen Vagina stecken blieb, bis hin zu der Sammlerin, die Jeff Koons Balloon Dog in tausend schillernde Scherben zerschellen ließ. Und dann gab es da noch den Fall im Nürnberger Museum, bei dem eine Besucherin kurzerhand einen Kugelschreiber zückte und ein Kreuzworträtsel, das Teil eines Kunstwerkes war, ausfüllte.
Diese Zeugnisse menschlicher verrückter Ideen und Ungeschicklichkeit sind so absurd, lustig oder einfach unglaublich, dass sie selbst fast schon wieder reif fürs Museum sind.
Erhältlich ist „Das war Kunst, jetzt ist es weg“ für 18,00 Euro im Buchhandel oder direkt beim Dumont Verlag, www.dumont-buchverlag.de